Positive Business in Produktionsbetrieben: Zahlen, Fakten und Wohlbefinden

In einer Welt, in der Wirtschaftlichkeit oft mit harter Hand geführt wird, bringt das Konzept des 'Positive Business' eine erfrischende Wende. Stellen Sie sich einen Produktionsbetrieb vor, in dem alle MitarbeiterInnen engagiert, proaktiv und mit Begeisterung ihrer Arbeit nachgehen. Studien belegen, dass glückliche Mitarbeiter produktiver und loyaler sind. Aber wie setzt man das in die Praxis um? In diesem Artikel entführen wir Sie in die Welt des 'Positive Business' – einer Welt, in der effiziente Produktionsprozesse und die Förderung menschlicher Potenziale Hand in Hand gehen. Erfahren Sie hier, wie wir bei gemba.austria unsere Kunden auf dem Weg zum Positive Business unterstützen und welche Effekte wir gemeinsam generieren konnten.
gemba Team spricht über Positive Business in Produktionsbetrieben
Inhaltsverzeichnis
In einer Welt, in der Wirtschaftlichkeit oft mit harter Hand geführt wird, bringt das Konzept des 'Positive Business' eine erfrischende Wende. Stellen Sie sich einen Produktionsbetrieb vor, in dem alle MitarbeiterInnen engagiert, proaktiv und mit Begeisterung ihrer Arbeit nachgehen. Studien belegen, dass glückliche Mitarbeiter produktiver und loyaler sind. Aber wie setzt man das in die Praxis um? In diesem Artikel entführen wir Sie in die Welt des 'Positive Business' – einer Welt, in der effiziente Produktionsprozesse und die Förderung menschlicher Potenziale Hand in Hand gehen. Erfahren Sie hier, wie wir bei gemba.austria unsere Kunden auf dem Weg zum Positive Business unterstützen und welche Effekte wir gemeinsam generieren konnten.
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1. Das ist Positive Business

Im Kern von Positive Business steht die Überzeugung, dass nachhaltiger Unternehmenserfolg nur möglich ist, wenn die Menschen, die das Unternehmen ausmachen, aufblühen können.

Durch die Integration von Prinzipien der positiven Psychologie (= Wissenschaft vom erfüllenden Leben) in die alltägliche Geschäftsführung entstehen bemerkenswerte Verbesserungen in der Produktivität und Innovation, während gleichzeitig eine Kultur des Wohlbefindens und der Resilienz gefördert wird. Die Leistungskurve steigt, während die Menschen selbst immer zufriedener im Job werden.

Gemäß der positiven Psychologie folgt man dem PERMA-Modell:

P = positive Emotionen erzeugen

E = Engagement fördern

R = Beziehungen (relationships) stärken

M =  Sinn (meaning) erleben

A = Ziele erreichen und würdigen (accomplishment)

Positive Business Perma Stern Grafik - gemba

Im Positive Business geht es also nicht nur darum, die belastenden Elemente des Berufslebens zu reduzieren. Es geht vielmehr darum, eine Umgebung zu schaffen, in der MitarbeiterInnen ihr bestes Selbst entdecken und einbringen können. Dies wird erreicht, indem man die Stärken der MitarbeiterInnen fördert, ihre Kompetenz in ihrem Stärkenbereich immer weiterentwickelt und anhaltend positive Emotionen im Arbeitskontext erzeugt.

So wird ein Ökosystem geschaffen, in dem positive Verhaltensweisen und Einstellungen gedeihen können. Kombiniert mit einer sinnstiftenden Unternehmensvision und einem klaren Zielbild führt das zu besseren Geschäftsergebnissen.

Klingt gut, aber zu weit weg von der eigenen Praxis? Schauen Sie in die nächsten Abschnitte des Blogs, in denen Notwendigkeiten und Effekte eines Positive Business ausgeführt werden.

2. Effekte von Positive Business

Positive Business bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich, die sowohl die MitarbeiterInnen als auch das Unternehmen insgesamt betreffen:
  • Erhöhte MitarbeiterInnenzufriedenheit:  MitarbeiterInnen in einem Positive Business-Umfeld berichten häufig von höherer Jobzufriedenheit. Sie fühlen sich wertgeschätzt und unterstützt, was zu geringerer Fluktuation und geringeren Fehlzeiten führt. Ein positiver Arbeitsplatz fördert auch das Engagement der MitarbeiterInnen, das sich positiv auf die Gesamtleistung des Unternehmens auswirkt.
  • Nachhaltiges Unternehmenswachstum: Positive Business-Praktiken führen zu einer nachhaltigeren Entwicklung, da sie anhaltende Unternehmenserfolge und langfristige Beziehungen zu MitarbeiterInnen fördern. Zufriedene MitarbeiterInnen sind produktiver. Dies fördert wiederum das Unternehmenswachstum. Gleichzeitig wird durch positive Mundpropaganda das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen und zieht neue MitarbeiterInnen an.


Auch Forschungsergebnisse unterstützen die Vorteile eines Positive Business-Ansatzes eindrucksvoll.
In der alljährlichen Gallup-Studie rund um den Engagement Index wird deutlich, dass Unternehmen mit hoher emotionaler MitarbeiterInnen-Bindung deutlich weniger Fluktuation erleben (18%-43% geringer im Vergleich zu Unternehmen mit niedriger emotionaler Bindung). Gleichzeitig steigt die Produktivität um 14%.
Quelle: Gallup, Engagement Index 2023

In einer Studie, die über 28 Jahre an der London Business School durchgeführt wurde, fand Professor Alex Edmans heraus, dass Unternehmen, die in die besten Arbeitsplätze investieren, nicht nur eine höhere MitarbeiterInnenzufriedenheit aufweisen, sondern auch eine bessere Börsenperformance zeigen.

Diese und einige andere Forschungsergebnisse unterstreichen, dass das Investieren in Wohlbefinden und Entwicklung von MitarbeiterInnen nicht nur eine ethische, sondern auch eine ökonomisch kluge Entscheidung ist.

Quelle: Forschungsarbeit von Alex Edmans an der London Business School: London Business School Review – Does Employee Satisfaction Improve Firm Value? The Employee Satisfaction Effect on Stock Returns

3. Positive Business in Produktionsbetrieben – Kennzahlen, Daten und Fakten

Was macht den Positive Business-Ansatz gerade für Produktionsbetriebe in Europa so wertvoll?

  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit: Europas Produktionssektor ist stark international ausgerichtet und steht im direkten Wettbewerb mit Produzenten aus der ganzen Welt, insbesondere aus Asien und Nordamerika. Ein positiver Ansatz, der auf MitarbeiterInnenengagement und Innovation setzt, kann die Effizienz und Produktqualität erhöhen, was die Wettbewerbsfähigkeit auf globalen Märkten verbessert.
  • Anziehung und Bindung von Talenten: In einem Arbeitsmarkt, der zunehmend von den Präferenzen der ArbeitnehmerInnen für sinnvolle und wertschätzende Arbeitsumgebungen geprägt ist, hilft ein positiver Ansatz dabei, qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen und zu halten. Dies ist besonders wichtig in einem hochtechnologischen Sektor wie der Produktion, in der immer wieder ein Fachkräftemangel beklagt wird.
  • Verbesserung der MitarbeiterInnenzufriedenheit und -produktivität: In Produktionsbetrieben, wo Effizienz und Produktivität wesentliche Kennzahlen sind, hat eine Verbesserung erhebliche Auswirkungen auf das Gesamtergebnis des Unternehmens.
  • Förderung von Innovation: Produktionsunternehmen stehen oft vor der Herausforderung, ihre Prozesse und Produkte kontinuierlich zu verbessern, um relevant am Markt zu bleiben. Ein positiver Ansatz, der Kreativität und Innovation fördert, ist entscheidend, um diese kontinuierliche Verbesserung zu unterstützen.

Indem sie einen Positive Business-Ansatz verfolgen, können Produktionsbetriebe in Europa nicht nur ihre eigene Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch zum allgemeinen Wirtschaftswachstum und zur Attraktivität des europäischen Wirtschaftsraums beitragen.

Klingt gut, doch funktioniert der Ansatz auch in der Praxis? Ja!

Seit mehr als 25 Jahren arbeiten wir nach diesem Prinzip. Wir entwickeln Menschen und Unternehmen im Einklang, sodass wirtschaftlich tolle Ergebnisse mit begeisterten MitarbeiterInnen entstehen.

In Trainings entwickeln wir Kompetenzen, die Führungskräfte, MitarbeiterInnen und Fachkräfte jetzt und in Zukunft brauchen, um exzellente Unternehmensergebnisse und ein persönliches Aufblühen zu ermöglichen. Im Anschluss an die Trainingsmaßnahmen befragen wir TeilnehmerInnen nach ihrer Entwicklung in den relevanten Elementen des Positive Business.

Wirkung von Positive Business in der Praxis - Befragung von Führungskräften

Folgenden Prozentzahlen spiegeln die absolute Zustimmung von Führungskräften aus Produktionsbetrieben wider, die TeilnehmerInnen an der gemba.akademie waren. Sie illustrieren die Veränderungen, die durch den Lehrgang bewirkt wurden.
Positive Business Effekte als Grafik dargestellt - gemba

1. Kompetenz und Sicherheit am Arbeitsplatz

Laut der gemba.akademie fühlen sich 87% der Teilnehmer nach den Trainings kompetenter und sicherer in ihrer Rolle. Sicherere MitarbeiterInnen sind eher bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und proaktiv zur Weiterentwicklung des Unternehmens beizutragen.

2. Verbesserung der täglichen Prioritäten

78% der Befragten berichten, dass sie einen besseren Überblick über die Prioritäten ihres Arbeitstages haben. Diese Klarheit führt zu einer effizienteren Aufgabenerfüllung und gutem Zeitmanagement, was wiederum direkt zur Reduzierung von Stress und Überlastung am Arbeitsplatz beiträgt.

Ein gut strukturierter Tag ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und ihre Aufgaben mit größerer Genauigkeit und weniger Fehlern zu erfüllen.

3. Innovationskraft und Gestaltungsfähigkeit

95% der TeilnehmerInnen geben an, dass sie durch die Trainings mehr Möglichkeiten zur Gestaltung von Prozessen und Herausforderungen sehen. Dies fördert nicht nur die individuelle Kreativität und Problemlösungskompetenz, sondern stärkt auch die Innovationskultur innerhalb des Unternehmens.

4. Positive Einstellung zu Herausforderungen

Mit einer Zustimmung von 92% stehen MitarbeiterInnen nach dem Lehrgang einer Herausforderung positiver gegenüber. MitarbeiterInnen, die Herausforderungen als Gelegenheiten für Wachstum betrachten, sind motivierter, Veränderungen anzunehmen und zu initiieren.

5. Engagement und Optimierung im eigenen Arbeitsbereich

98% der TeilnehmerInnen möchten dauerhaft Optimierungen in ihrem Arbeitsbereich vornehmen. Dieses hohe Maß an Engagement und Effizienzbewusstsein ermöglicht eine Kultur der Veränderung und andauernd betriebswirtschaftliche Erfolge.

6. Resilienz und Lösungsorientierung

90% der TeilnehmerInnen berichten von einer gesteigerten Gelassenheit und einer lösungsorientierteren Einstellung. Resilienz ist in der modernen Arbeitswelt entscheidend, da sie MitarbeiterInnen dabei unterstützt trotz der Vielzahl an Herausforderungen ihre Leistungsfähigkeit zu behalten.

7. Transparenz und Kommunikation

Verbesserungen in der Transparenz und Kommunikation im Team wurden von 87% der TeilnehmerInnen bestätigt. Dies führt zu einer besseren Informationsqualität und reduziert die Notwendigkeit von Rückfragen, was die Effizienz im gesamten Betrieb steigert und gleichzeitig die psychologische Sicherheit der Menschen positiv beeinflusst. Auch die Art der Kommunikation ist wertschätzender, was die positiven Emotionen in der Zusammenarbeit erhöht.

8. Aktive Zukunftsgestaltung

86% Zustimmung zeigen, dass TeilnehmerInnen bewusster und gezielter die Zukunft gestalten. Im hektischen Produktionsalltag kommt dieser Aspekt oft zu kurz. Die TeilnehmerInnen greifen nun auf ein strukturiertes, bewährtes Vorgehen zurück, das einen effizienten und gehaltvollen Blick in die Zukunft ermöglicht. Unternehmen, die ihre MitarbeiterInnen aktiv in die Zukunftsgestaltung einbeziehen, fördern die Identifikation mit der Firma und deren Ziele. Dies beeinflusst die Unternehmensleistung positiv.

9. Fokussierung auf MitarbeiterInnenstärken

91% nehmen Stärken ihrer MitarbeiterInnen bewusster wahr. Dies führt zu einer gezielteren Aufgabenverteilung mit gesteigerter Produktivität und erhöhtem Wohlbefinden in der Aufgabenerfüllung.

10. Messbare Erfolge und Unternehmenswachstum

83% geben an, dass sie die Kennzahlen positiv beeinflussen, die den Unternehmenserfolg abbilden. Verringerung von Bestand und Durchlaufzeit, Verschiebung von Investition aufgrund gestiegener Produktivität oder Erhöhung der Prozesseffizienz ermöglichen messbare Erfolge, die den Wirtschaftsraum Europa stärken.

4. Was man im Positive Business vergeblich sucht

Die Etablierung einer „Positive Business“-Kultur in produzierenden Unternehmen ermöglicht auch eine Reduktion oder gar ein Verschwinden von weniger erfreulichen – aber oft typischen – Merkmalen in Produktionsumgebungen.

Wie zum Beispiel:

Hohe Fluktuationsraten

Die Anforderungen an ProduktionsmitarbeiterInnen sind intensiv. Sie sind einem hohen Belastungsgrad ausgesetzt, sodass eine ebenso hohe Fluktuation nicht ungewöhnlich ist. Eine positive Unternehmenskultur verbessert die MitarbeiterInnenbindung durch erhöhte Zufriedenheit, Engagement und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Burnout und stressbedingte Krankheiten

Ein hoher Arbeitsdruck, lange Arbeitszeiten und geringe Erholungsphasen können zu Burnout und stressbedingten Gesundheitsproblemen führen. Eine positive Kultur respektiert Belastungsgrenzen und stärkt MitarbeiterInnen in einem gesunden Umgang mit Leistungsanforderungen.

Strenge Hierarchien und mangelnde Kommunikation

Traditionelle, starre Hierarchiestrukturen, die wenig Raum für offene Kommunikation und MitarbeiterInnenfeedback lassen, werden in einer positiven Kultur durch durchgängig kollaborative Haltung, transparente Kommunikationswege und klare Kommunikation ersetzt.

Bestrafung bei negativen Abweichungen

In einer positiven Geschäftskultur wird der Fokus von angeklagtem Scheitern auf Lernmöglichkeiten und Innovation verlagert. Dies fördert das persönliche Sicherheitsempfinden der MitarbeiterInnen und schafft damit Raum und Energie dafür, kreativ zu denken und neue Ideen auszuprobieren.

Mangel an MitarbeiterInnenentwicklung und -förderung

Während sich in vielen traditionellen Produktionsbetrieben die persönliche und berufliche Entwicklung rein auf die Führungsebene oder auf fachspezifische Lernangebote für MitarbeiterInnen konzentriert, legt eine positive Kultur großen Wert auf kontinuierliche Lernmöglichkeiten aller Menschen im Unternehmen und sorgt für bewusste Karriereentwicklung für Führungskräfte, MitarbeiterInnen und Fachkräfte.

Geringe MitarbeiterInnenbeteiligung und -engagement

Produktionsunternehmen mit einer wenig motivierenden Arbeitsumgebung erleben oft ein geringes Maß an Beteiligung im Bereich der kontinuierlichen Verbesserung. Eine positive Kultur hingegen fördert das Engagement aller MitarbeiterInnen durch Sichtbarkeit ihrer Beiträge zum Unternehmenserfolg, Sinnorientierung ihrer Arbeit und Einbindung in Entscheidungsprozesse.

Negative Arbeitsatmosphäre

Eine von Druck und Angst geprägte Arbeitsatmosphäre wird durch eine Umgebung ersetzt, in der Positivität, produktive Zusammenarbeit und hohe Wertschätzung des Individuums vorherrschen. Dies trägt zu einer generellen Verbesserung der Arbeitsenergie und der Teamdynamik bei.

Isolation und mangelnde Zusammenarbeit

Isolierte Arbeitsweisen und konkurrierende Ziele weichen in einer Positive-Business-Kultur einer gemeinsamen Handlungsausrichtung und einer stärkeren Zusammenarbeit. Dadurch werden Synergien besser genutzt, die Effizienz gesteigert und das Wirksamkeitsgefühl der Menschen vervielfacht.

Kurzfristige Leistungsziele

In traditionellen Produktionsumgebungen liegt ein starker Fokus auf kurzfristigen Ergebnissen und Profitabilität, was zu Lasten der langfristigen Ziele und nachhaltigen Veränderungsbemühungen gehen kann. In einer positiven Business-Kultur wird der Erfolg nicht nur an kurzfristigen finanziellen Ergebnissen gemessen, sondern auch an langfristigen Zielen, kontinuierlicher Verbesserung und Entwicklungsgeschehen.

Strenge Kostenminimierung

Obwohl Kostenkontrolle weiterhin ein wichtiger Aspekt bleibt, werden in einer Positive Business-Kultur, Entscheidungen nicht nur auf Kosten-Nutzen-Basis getroffen. Investitionen werden bewusst in MitarbeiterInnenentwicklung, Arbeitsplatzverbesserungen und Prozessoptimierungen getätigt, um langfristigen Erfolg zu sichern.

Maximierung der Arbeitsauslastung

Die Praxis, MitarbeiterInnen konstant an der Grenze ihrer Kapazitäten zu beschäftigen, weicht einer ausgeglicheneren Herangehensweise. Es wird Wert darauf gelegt, Überarbeitung zu vermeiden, sinnvolle Effizienz zu schaffen und eine ausgewogene Arbeitslast zu fördern, die den Menschen Raum für innovative Ideen gibt und somit nachhaltige Produktivität unterstützt.

Top-Down-Entscheidungsfindung

Eine positive Business-Kultur fördert partizipative Entscheidungsprozesse, die MitarbeiterInnen aller Ebenen einbezieht. Dies ersetzt das traditionelle Modell, der „Entscheidung durch Führung“ und rückt den Entscheidungsprozess bewusst in den Verantwortungsraum der MitarbeiterInnen. Gleichzeitig werden Menschen nicht mit plötzlicher Entscheidungsverantwortung überfordert, sondern unterstützen mit ihrem Wissen und ihrer Perspektive dabei, eine gute Entscheidung zu treffen.

Risikoaversion

In einer Kultur, die Innovation und kontinuierliche Verbesserung schätzt, werden Menschen zu einer bewussten Risikobereitschaft ermutigt. Dies steht im Gegensatz zu traditionellen Produktionsumgebungen, in denen oft Risikoaversion vorherrscht, um Stabilität und vorhersehbare Ergebnisse zu gewährleisten. Der ROI muss nicht vor jeder Veränderung bereits bemessen sein, um eine Freigabe für die Veränderung zu erhalten. Gearbeitet wird mit einem Ansatz des „leistbaren Verlusts“.

Abteilungshandeln

Die in vielen Unternehmen vorherrschende Silo-Mentalität, bei der Abteilungen isoliert voneinander arbeiten, wird durch eine Kultur der Kollaboration und des Wissensaustauschs ersetzt. Teams arbeiten übergreifend, temporär zusammen, um gemeinsam Ziele zu erreichen. Dafür gibt es in der Positive Business-Kultur einen strukturierten Zielentfaltungsprozess, der sicherstellt, dass Ziele einander ergänzen.

Geringe Fehlerakzeptanz

Während in traditionellen Produktionsumgebungen Fehler oft streng geahndet werden, wird in einer positiven Business-Kultur ein konstruktiver Umgang mit negativen Abweichungen gepflegt. Die Frage nach dem „WER“ weicht der Frage nach dem „WODURCH“ und ermöglicht so eine Bearbeitung der Fehler auf der Sachebene. Im Veränderungsgeschehen sorgt ein schrittweises Annähern zum Ziel dafür, dass das Ausmaß von Fehlern klein bleibt und ermöglicht ein schnelles Anpassen der Vorgehensweise. Auf diese Weise werden Fehler zu Wegweisern und tragen zur persönlichen und organisatorischen Entwicklung bei.

5. Was die Kultur von Positive Business braucht

Eine Positive Business Kultaur entwickelt sich über Jahre. Sie erfordert intensive Kommunikation, konsistentes Handeln und unerschütterliche Überzeugung. Verankerte Regelwerke und Systeme in der Organisation unterstützen diesen Weg.

Sinnstiftende Vision und klares Zielbild

Leere Phrasen und Business-Worthülsen erzeugen keine Emotionen. Gerade Emotionen sind aber äußerst hilfreich, um Motivation bei Menschen auszulösen und mit Überzeugung und Engagement an der Entwicklung des Unternehmens zu arbeiten. Wenn eine Vision gestaltet wird, testen Sie die Sogwirkung. Fühlen sich alle Menschen zu ihr hingezogen und wollen sie erreichen?

So sinnstiftend wie die Vision, so klar sollte das abgeleitete Zielbild sein, sodass Menschen genau wissen, durch welche Aktivitäten sie Ziele erreichen und dadurch auch der Vision einen Schritt näherkommen.

Gleichzeitig hilft ein klares Zielbild, dass Anstrengungen sich in eine Richtung konzentrieren und nicht widersprüchlich stattfinden.

Bereichernde Kommunikationskultur

Wertschätzende Worte sind gut, doch reichen alleine nicht aus. Das, was gesagt wird, sollte auch eine Relevanz für die EmpfängerInnen haben. Ansonsten wird Zeit gestohlen, die Anstrengung steigt und die Laune sinkt.

Viele Unternehmen kennen das aus diversen Meetings und auch Mails in cc. Umgekehrt braucht auch Wertschätzung ihren Raum. Wer nur Relevantes im Stakkato loswird, ist reiner Informationsbote und stellt keinen Bezug zum Individuum her.

Menschen in ihrer Einzigartigkeit zu erfassen, ihnen Rückmeldung zu ihren Stärken, Aktivitäten, Lernfortschritten und Erfolgen zu geben, hilft ihnen zu wachsen und sich sicher zu fühlen. So wie das Zielbild und die Vision Orientierung geben, so gibt auch wertschätzend-relevante Kommunikation Orientierung im Miteinander.

Positives Arbeitsumfeld

In einem positiven Arbeitsumfeld wird für Sicherheit, Gesundheit und Erfolgsmöglichkeit der MitarbeiterInnen Sorge getragen. Es geht darum, dass Arbeitsplätze Flow (=Höchstleistung ohne Anspannung) ermöglichen.

Zu berücksichtigen sind körperliche Belastung, ergonomische Aspekte, anspruchsvolle und sinnvolle Arbeit. Ebenso wichtig sind zeitliche und räumliche Möglichkeiten für die Entwicklung von Ideen und Verbesserungen sowie die Ermöglichung punktueller, eigenverantwortlicher Zusammenarbeit. Die Interaktionen mit der eigenen Führungskraft, mit KollegInnen und/oder MitarbeiterInnen ist losgelöst von persönlichen Präferenzen und hat immer eine professionelle Rolle als Grundlage.

Kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten

Wenn ein Unternehmen erfolgreich bleiben will, ist eine tempogleiche Entwicklung von Markt und Kompetenzen erforderlich.

Besser noch: Kompetenzen sind bereits vor der Entwicklung des Marktes durch Studium der spezifischen Zukunftswahrscheinlichkeiten des Unternehmens vorhanden.

Kompetenzen können in vielfältiger Weise aufgebaut werden: durch internen Wissenstransfer, externe Trainings, lernen durch Erfahrung (Verbesserungsaktivitäten), lernen von MentorInnen, etc..

Wichtig ist, dass Rahmenbedingungen für Weiterentwicklung geschaffen werden – im Speziellen ein ausreichendes Zeitkontingent innerhalb einer Arbeitswoche. Das gefällt den effizienzbegeisterten StückzahlfokussiererInnen meist nicht. Doch Effizienz alleine schafft keine Entwicklung. Wenn Raum für Entwicklung geschaffen wird bedeutet das, dass in den zukünftigen Erfolg des Unternehmens investiert.

Resilienz und Flexibilität

Auf Stabilität zu hoffen, ist in der VUKA-Welt keine geeignete Strategie. Viele Produktionsbetriebe haben in diesem Bereich eine große Stärke aufgrund ihrer Erfahrung. Die meisten sind es gewohnt mit Unregelmäßigkeiten zu arbeiten und gleichzeitig gute Ergebnisse zu liefern.

Die Resilienz und Flexibilität in Prozessen und der Organisation auszubauen hat einen enormen Vorteil. Der organisationelle Stress sinkt und somit auch die Belastung auf die Menschen.

Flexibel anpassbare Strukturen ermöglichen ein schnelles Ausprobieren von Innovationsideen, Anpassungsfähigkeit bringt Unternehmen dem Marktbedarf näher und hohe Resilienz hilft, mit Fehlern und Rückschlägen entspannter umzugehen.

Partizipation und Empowerment

Partizipation und Empowerment bedeutet nicht, dass möglichst viele Menschen in Entscheidungsfindungsprozesse eingebunden werden. Es bedeutet, dass die persönlichen Stärken bekannt sind und MitarbeiterInnen entsprechend ihrer Stärken zum Erfolg des Unternehmens beitragen.

Partizipation und Empowerment bedeutet auch „Einladung zur Gestaltung“. Es bedeutet, dass alle jederzeit die Möglichkeit haben, einen Prozess zu untersuchen und eine Verbesserung einzubringen, dass ihre Stimme Gewicht hat und sie gerne gehört wird.

Voraussetzung für eine intensive Partizipation und Empowerment ist die Klarheit der Anforderungen an Prozesse und Rollen.

Je klarer die Erwartungshaltung definiert ist, umso wahrscheinlicher ist ihre Erfüllung. Ein toller Effekt der Partizipation und des Empowerments ist das verstärkte Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zum Unternehmen, wenn sie integrativer Teil des Erfolgs werden.

Zeitnahe Prozesskennzahlen

Ergebnisorientierte Kennzahlen konzentrieren sich auf den Output eines Prozesses, wie Umsatz und Gewinnmargen. Prozesskennzahlen hingegen messen die Effizienz und Effektivität von Geschäftsprozessen.

Sie haben einen Zeitbezug, ermöglichen Trendanalysen und bieten zeitnahe Rückmeldungen über die Wirksamkeit von Maßnahmen.

Im Positive Business ist die „positive Abweichung“ ein zentrales Element der Kommunikation und ermöglicht proaktive Prozessgestaltung.

Das Etablieren einer Positive Business Kultur erfordert mehr als Strukturen – es braucht die aktive Beteiligung und Entwicklung der Menschen. Jede Rolle im Unternehmen kann etwas bewirken. Gemeinsam tragen Führungskräfte, MitarbeiterInnen und FachexpertInnen die Philosophie und unterstützen sich gegenseitig.

Durch Feedbackschleifen entwickeln sie sich zusammen weiter, was den Fortschritt beschleunigt und das Miteinander stärkt. MitarbeiterInnen, Führungskräfte und FachexpertInnen können durch ihr Handeln und ihre Zusammenarbeit wesentlich zur Verbreitung der Positive-Business-Kultur beitragen.

6. Zusammenarbeit für eine Positive Business Kultur: Aufgaben und Rollen in Unternehmen

Positive Business Hände Grafik - gemba

Aufgaben der MitarbeiterInnen: Aktive MitgestalterInnen des Wandels

Initiative ergreifen: Durch Eigeninitiative und Engagement gestalten MitarbeiterInnen die Entwicklung des Unternehmens aktiv mit, erleichtern so die Führungsaufgabe und erzeugen Tempo in der Zielerreichung.
  • Feedback geben und nehmen: Offen für Rückmeldungen zu sein und konstruktives Feedback zu geben, fördert eine Kultur des Vertrauens und der stetigen Verbesserung.
  • Stärken einbringen: Die eigenen Stärken zu kennen und sie zum Nutzen des Teams einzusetzen, verstärkt den Selbstwert und leistet einen großen Beitrag zum Unternehmenserfolg.
  • Lernbereitschaft zeigen: Noch nicht alles zu wissen, sich auf neues Wissen einzulassen und seine Alltagstauglichkeit zu prüfen ist eine Haltung, die das persönliche Wachstum fördert und hilft, das Unternehmen voranzubringen.
  • Aktiv umsetzen: sich immer wieder um Prozessverbesserungen und/oder innovative Ideen kümmern.

Aufgaben der Führungskräfte: Vorbilder und Wegbereiter

  • Vision vermitteln: Indem Führungskräfte eine klare und inspirierende Vision von positivem Business vorleben und regelmäßig kommunizieren, ermutigen sie ihre MitarbeiterInnen sich am Kulturwandel zu beteiligen. Wenn sie immer wieder eine Verbindung von den Aktivitäten der MitarbeiterInnen zur Vision herzustellen, verstehen MitarbeiterInnen immer besser, mit welchem Beitrag sie das Unternehmen in seinen Vorhaben unterstützen können.
  • Positive Leadership: durch Förderung von Optimismus, Resilienz und MitarbeiterInnenstärken wird eine inspirierende, unterstützende und gleichzeitig leistungsorientierte Arbeitsumgebung geschaffen.
  • Kurzzyklische Kommunikation: Klarheit, Aktualität und Relevanz in der Kommunikation hilft, Unsicherheiten zu vermeiden, Vertrauen aufzubauen und hilfreiche Aktivitäten abzuleiten
  • Zielfokus: das zu Erreichende im Auge zu behalten, Erfolge sichtbar zu machen und Handlungen zu initiieren ermöglicht Motivation, Engagement und Tempo im Veränderungsgeschehen

Aufgaben der FachexpertInnen: Treiber von Innovation und Kompetenz

  • Wissensaustausch fördern: Als ExpertInnen ihres Fachs bereichern sie andere Menschen mit ihrem Wissen, fungieren als MentorInnen und sorgen dafür, dass im Unternehmen eine Wissenskultur entsteht.
  • Innovative Lösungen entwickeln: Die Nutzung ihres Fachwissens, um innovative Prozesse voranzutreiben, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, gibt MitarbeiterInnen fachliche Sicherheit und schafft Nähe zum Markt.
  • Wissen erweitern: FachexpertInnen können durch permanente Entwicklung ihres spezifischen Wissens einen Know-How-Vorsprung für das gesamte Unternehmen generieren und so Pioniermöglichkeiten und Wachstumschancen schaffen.
  • Zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen: Sie unterstützen auch mit methodischen Kenntnissen die ständige Optimierung von Arbeitsabläufen und Technologien und verbessern die Lernkurve der MitarbeiterInnen durch fachliche Beratung.

Praxisbeispiele - Positive Business Aktivitäten

In ihrer Zusammenarbeit können die drei Rollen auch einen wertvollen Beitrag zur Kultur liefern. Zum Beispiel, indem sie folgende Aktivitäten regelmäßig ausführen:
  • Offener und regelmäßiger Dialog: Regelmäßige Treffen und Austauschformate, an denen MitarbeiterInnen, Führungskräfte und FachexpertInnen teilnehmen, fördern den Dialog und das Verständnis untereinander. Dieser offene Austausch hilft, Ideen zu generieren, Probleme zu lösen und Synergien zu schaffen.
  • Kollaborative Entscheidungsfindung: Durch die Einbeziehung aller Rollen in den Entscheidungsprozess wird ein Gefühl der Mitverantwortung und des Engagements gefördert. Gleichzeitig werden mehrere Perspektiven berücksichtigt, was die Qualität der Entscheidung beeinflusst. Außerdem tragen kollaborative Entscheidungen dazu bei, dass sie breit unterstützt und effektiv umgesetzt werden. Widerstände sind tendenziell geringer.
  • Gemeinsame Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten: Die Organisation von Workshops und Trainings, die für alle zugänglich sind, unterstützt gemeinsames Lernen und den Wissensaustaus rundum das neue Wissen. Dies verbessert die Anschlussfähigkeit und damit die Anwendbarkeit des neuen Wissens im jeweiligen Arbeitsfeld.
  • Feedback-Kultur: Eine Kultur, in der konstruktives Feedback geschätzt und gefördert wird, unterstützt die persönliche und berufliche Entwicklung. Regelmäßige Feedbackgespräche in der professionellen Rolle geben Orientierung, helfen Missverständnisse zu vermeiden, stärken die beteiligten Menschen und unterstützen einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
  • Innovationsförderung: Die gemeinsame Arbeit an Innovationsprojekten vereint das spezialisierte Wissen der FachexpertInnen, das strategische Denken der Führungskräfte und die praktischen Erfahrungen der MitarbeiterInnen. Dies produziert nicht nur tolle Innovationsideen, sondern fördert eine Kultur, in der Kreativität und Innovation gedeihen können.
  • Verantwortlichkeit und Transparenz: Durch klare Kommunikation über Verantwortlichkeiten, Ziele und Fortschritte wird Transparenz geschaffen, die das Vertrauen stärkt und allen Beteiligten zeigt, wie ihre Beiträge den Gesamterfolg beeinflussen.
  • Förderung von Vielfalt und Inklusion: Die aktive Förderung von Vielfalt und die Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds verbessert die Problemlösung und Kreativität, indem eine breite Palette von Perspektiven und Erfahrungen einbezogen werden. Arbeiten die drei Rollen (Führungskräfte, MitarbeiterInnen und FachexpertInnen) zielfokussiert und stärkenorientiert zusammen, entsteht eine dynamische, innovative und positive Geschäftskultur, die sowohl individuelles Wohlbefinden als auch anhaltenden Unternehmenserfolg erzeugt.

7. Selbsttest – haben wir schon Positive Business?

„Wie messen wir denn, wie weit wir schon in einer Kultur des Positive Business fortgeschritten sind?“
Das ist eine der häufigsten Fragen zu diesem Thema. Wir empfehlen, auf verschiedene Indikatoren zurückzugreifen, um ein umfassendes Bild zu bekommen.

1. MitarbeiterInnenbefragungen

Führen Sie regelmäßige Umfragen durch, um Feedback zur Arbeitszufriedenheit, zum Engagement, zur psychologischen Sicherheit, zum Zugehörigkeitsgefühl und zur allgemeinen Unternehmenskultur zu sammeln. Fragen Sie nach konkreten Aspekten des „Positive Business“, wie empfundene Wertschätzung, Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung, Verständnis der Vision, Innovationsgeschehen, Zielen, Kennzahlen und erlebten Erfolgen.

2. Fluktuationsrate und Mitarbeiterbindung

Betrachten Sie die Fluktuationsrate in Ihrem Unternehmen. Eine niedrige Fluktuation ist oft ein Indikator für eine positive Arbeitsumgebung und hohe MitarbeiterInnenzufriedenheit. Zudem können Sie die Dauer der Betriebszugehörigkeit analysieren, um zu sehen, wie lange MitarbeiterInnen typischerweise im Unternehmen bleiben. Betrachten Sie in diesem Zusammenhang auch unbedingt die Wechselgründe bei Verlassen des Unternehmens.

3. Leistungsindikatoren

Bewerten Sie die Leistung Ihres Unternehmens anhand vorhandener Prozesskennzahlen wie Produktivität, Qualität, Liefertermintreue, Durchlaufzeiten und Kundenzufriedenheit. Verbesserungen in diesen Bereichen können ein Zeichen dafür sein, dass „Positive Business“-Praktiken Wirkung zeigen.

4. Praxisbeispiele - Positive Business Aktivitäten

Implementieren Sie ein 360-Grad-Feedbacksystem, das Feedback von Führungskräften, KollegInnen und MitarbeiterInnen einschließt. Dieses umfassende Feedback kann wertvolle Einblicke in die Teamdynamik und die Führungseffektivität geben und bietet Nährboden für das Erkennen von Stärken und Klarheit für Handlungsnotwendigkeiten.

5. MitarbeiterInnengespräche

Führen Sie regelmäßige Gespräche mit MitarbeiterInnen um ein tieferes Verständnis für ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen im Unternehmen zu gewinnen. Diese Gespräche können aufschlussreich sein, um zu verstehen, wie MitarbeiterInnen die Unternehmenskultur und deren Veränderungen wahrnehmen. Gleichzeitig können auch Ziele, Werte und die Vision des Unternehmens besprochen werden, sodass sie in den Vordergrund des Bewusstseins rücken.

6. Analyse von Krankheitstagen

Überwachen Sie die Anzahl der Krankheitstage und anderer Ausfälle, die auf Burnout oder Arbeitsunzufriedenheit hinweisen könnten. Ein Rückgang kann anzeigen, dass sich das Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessert hat.

7. Innovationsrate

Messen Sie die Rate der Innovationen in Ihrem Unternehmen, sei es durch die Anzahl neuer Ideen, die umgesetzt werden, oder durch das Feedback zu Innovationsworkshops und -initiativen. Ein Anstieg in diesem Bereich kann ein Zeichen dafür sein, dass eine Kultur der Offenheit und Kreativität erfolgreich gefördert wird und die Rahmenbedingungen förderlich für regelmäßige Innovationen sind.

8. Anzahl BewerberInnen

Die Königsklasse des Positive Business ist, wenn es über die Unternehmensgrenzen hinweg strahlt. Das passiert, indem das Unternehmen aktiv über die Kultur spricht (in den sozialen Medien, Zeitschriften, Pressearbeit, etc.), aber auch, wenn MitarbeiterInnen sich laufend positiv über die Kultur des Unternehmens äußern. Das kann für andere Menschen ein Entscheidungsfaktor für eine Bewerbung bei Ihrem Unternehmen sein.

9. Erfolgsgeschichten und Fallstudien

Dokumentieren Sie konkrete Erfolgsgeschichten und Fallstudien, in denen die Prinzipien des Positive Business zu spürbaren Verbesserungen geführt haben. Diese Geschichten können intern (oder auch extern) kommuniziert werden, um die positiven Auswirkungen zu illustrieren. Indem Sie diese verschiedenen Methoden nutzen, erhalten Sie ein umfassendes Bild davon, wie weit Ihr Unternehmen auf dem Weg zu einer echten Positive Business-Kultur fortgeschritten ist. Diese Einsichten ermöglichen es Ihnen auch, Bereiche zu identifizieren, die vertiefte Aufmerksamkeit benötigen, um sich entfalten zu können.

Das ist Ihnen zu aufwendig?

Sie können auch ganz einfach einen Eindruck gewinnen, wie ausgeprägt Ihre Positive Business- Kultur bereits ist. Hören Sie den Menschen im Unternehmen ganz genau zu, wenn sie sprechen. Wir haben ein paar typische Aussagen von MitarbeiterInnen, FachexpertInnen und Führungskräften gesammelt, die in einer Kultur des Positive Business arbeiten. Wieviele davon hören Sie?

Sie werden direkt zu einem System weitergeleitet, das Sie durch die Fragen führt. Am Ende des Fragebogens können Sie Ihre Einschätzungen speichern bzw. ausdrucken. Zeitaufwand: ca. 10 Minuten.

8. Die ersten Schritte zum Positive Business

So vieles gilt es zu berücksichtigen, doch wo am besten anfangen? Mit diesen ersten Schritten schaffen Sie Nährboden für das langfristige Aufblühen Ihrer Positive Business- Kultur:

Erst Schritte Positive Business Grafik - gemba

1. Orientierung geben

Vision und Zielbild bilden die Leitplanken und die Ausrichtung des Unternehmens. Es beantwortet die Fragen „wohin gehen wir?“, „wozu gehen wir dorthin?“ und „was erwartet uns dort?“. Wesentlich ist, dass diese 3 Fragen sinnvoll und inspirierend für alle Rollen im Unternehmen beantwortet werden. So entsteht eine Kraft, die von der Zukunft aus motivierend auf alle Beteiligten wirkt.

2. Klarheit schaffen

Die Vision wird übersetzt in konkrete Ziele, sodass der Handlungsspielraum und die Einflussmöglichkeiten für Führungskräfte, Fachkräfte und MitarbeiterInnen klar werden. Auch regelmäßige Kommunikation über positive Abweichungen, stärkende MitarbeiterInnengespräche und kurzzyklische Feedbacks sorgen für Klarheit und gleichzeitig Motivation.

3. Kompetenzen entwickeln

Ziele brauchen meist ergänzende Kompetenzen zu den bestehenden. Definieren Sie, welche Kompetenzen Sie bereits haben und welche für die Zielerreichung noch hilfreich wären. Sorgen Sie für regelmäßige und gleichzeitige Kompetenzentwicklung von Führungskräften, FachexpertInnen und MitarbeiterInnen. Wichtig in der Kompetenzentwicklung: achten Sie darauf, dass das zu erwerbende Wissen Aktualität und Relevanz für die jeweiligen Rollen im Hinblick auf ihre Ziele hat. Mit diesen 3 Schritten stellen sich erste messbare und spürbare Erfolge ein. Gleichzeitig ermöglichen sie einen tieferen Einblick in all jene Themen, die verstärkte Aufmerksamkeit brauchen.

9. Fazit

Der Ansatz des Positive Business bietet eine transformative Möglichkeit, betriebswirtschaftlichen Erfolg und menschliches Wohlbefinden zu vereinen. Durch die Implementierung von Prinzipien der positiven Psychologie in Produktionsbetrieben können sowohl die Produktivität als auch die MitarbeiterInnenzufriedenheit signifikant gesteigert werden.

Produktionsbetriebe in Europa, die auf Positive Business setzen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und eine Vorreiterrolle in der Schaffung attraktiver Arbeitsumfelder übernehmen – das zeigen Forschungen und praktische Erfahrungen deutlich.

Es zeigt sich, dass eine Kultur des Wohlbefindens nicht nur ethisch wertvoll, sondern auch ökonomisch vorteilhaft ist. Das zeigt sich durch geringere Fluktuationsraten, hohes Engagement und verbesserte Innovationskraft.

Positive Business ist mehr als ein Konzept; es ist ein Weg, um das volle Potenzial von Menschen und Unternehmen zu entfalten.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Positive Business Ihren Produktionsbetrieb transformieren kann?

Kontaktieren Sie mich unter reichenbrugger@gembaaustria.at, um über Positive Business in Ihrem Unternehmen zu sprechen.

Veronika Reichenbrugger in weißer Bluse hält Stift gemba
DI (FH) Veronika Reichenbrugger, MSc

Geschäftsführerin

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